MC Fitti
Peace
Styleheads Music/Groove Attack
„Hose runter, tralala“: von allen Realitäten entkontextualisierter Komisch-Rap aus Berlin.
„Die Ausgebildete ist eingebildet, doch sie lässt heut’ jeden ran / Nur nicht den Elektriker, denn der hat heut’ ’nen Kurzen.“ Man kann von Penissen halten, was man will, aber das ist eine ganz originelle Zeile, die MC Fitti da rappt.
Kurz zur Erinnerung: Das ist der eine mit dem Bart und der Sonnenbrille, der im letzten Sommer berühmt war. Sein zweites Album, PEACE, so sagt die Plattenfirma, sei „das Werk eines gereiften Musikers“. Vermutlich ist das nicht ganz ernst gemeint, denn Reife ist keine Eigenschaft, die man mit MC Fitti in Zusammenhang bringen würde. Eher ist diese Platte ein Abbild des Status quo des Amüsierverständnisses der Hauptstadtgesellschaft: Es geht um Einhörner, Cabrios, Jogginghosen, Katzenbabys, Likes, Pfandflaschen und viel anderen Kram, zwischendurch winken Sido, Oliver Koletzki und der tolle DCVDNS aus den Songs heraus.
Wer wissen will, wie es in den Gehirnwindungen dieser jungen Sonnenbrillenmenschen aussieht, die einen im Mauerpark, im Görlitzer Park, vorm „Club der Visionäre“ und an anderen Berliner Hotspots auf klapprigen Flohmarkträdern angedrufft fast über den Haufen fahren, sollte sich diese Platte anhören.