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A Tribute to Nils Koppruch + Fink

Trocadero/Indigo

Kein deutscher Songschreiber wurde so sträflich ignoriert wie Nils Koppruch: Eine Werkschau und eine Tribute-Compilation würdigen nun den 2012 verstorbenen Hamburger.

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Keine Neuigkeit ist, dass Koppruch und Fink zwar von der breiten Öffentlichkeit sträflich vernachlässigt wurden, aber unter Kritikern und Kollegen denkbar hohe Wertschätzung genossen. Wie weit gestreut diese Anerkennung ist, beweist A TRIBUTE TO NILS KOPPRUCH + FINK.

Die 28 Coverversionen von 27 deutschen Bands und Musikern sind Teil dieser Werkschau auf insgesamt zwölf CDs, aber auch als Doppel-CD zu kaufen. Auf ihr kann man nun Locas In Love hören, wie sie „Der richtige Ort“, den vorgezogenen, selbstgeschriebenen Nachruf, als trockene Hommage spielen.

Andere würdigen Koppruch anderthalb Jahre nach seinem überraschenden Tod mit musikalischen Umsetzungen, die sich zum Glück Freiheiten nehmen, denn schließlich behalten die Originale ihre Gültigkeit: Olli Schulz verfährt mit „Loch in der Welt“ noch vergleichsweise konventionell, aber Tim Neuhaus schickt „Einmal“ ins Elektronik-Geknusper, Knarf Rellöm dekonstruiert „Messerkampf“ zum Talking Blues, ­Bernadette La Hengst befördert „Vielleicht“ zum Sommerhit und Marcus Wiebusch raunt „Caruso“ erwartbar dramatisch. ­Nicolai von Schweder-Schreiner & Dinesh Ketelsen dichten „Komm küssen“ sogar um: „Komm küss mich, Nils, du kannst doch noch warten, wir stehen an einer offenen Tür und dahinter liegt ein goldener Garten.“ Gisbert zu Knyphausen, Koppruchs Weggefährte bei Kid Kopphausen, gebührt es, die Compilation zu eröffnen und zu beschließen.

Der Werkschau liegt ein Buch bei, in der Franz Dobler seinen Freund noch einmal würdigt. Spannender ist der his­torische Abriss, den Tino Hanekamp zusammengestellt hat. Aus Passagen aus Interviews mit Freunden und Weggefährten entsteht das Bild eines getriebenen Künstlers, der gegen Widerstände, trotz penetranter Erfolglosigkeit und im Kampf gegen Widrigkeiten dickköpfig seinen Plan verfolgte. Dank ihm gibt es nun Countrymusik in deutscher Sprache, für die man sich nicht schämen muss. Und ein paar Lieder, die zu den schönsten gehören, die jemals geschrieben und gesungen wurden. Trotzdem hätte Nils Koppruch nicht so früh sterben dürfen. Man könnte heulen.

Lasst euch nicht die Rezension zu „Werkschau“ von Nils Koppruch + Fink entgehen