Peter Matthew Bauer
Liberation!
Memphis Industries/Indigo
Power-Pop, Folk, Gospel, Rock aus dem Bedroom und eine Piano-Medi-Power-Pop, Folk, Gospel, Rock aus dem Bedroom und eine Piano-Meditation – der Ex-Walkmen-Bassist stellt sich als beseelter, leicht verschrobener Singer/Songwriter vor.
Peter Matthew Bauer gehört zu den „Vielleicht besser bekannt als“-Musikern der Pop-Hemisphäre. Eine Ausgabe, nachdem wir das Solo-Album BLACK HOURS des Sängers der im Ruhestand weilenden The Walkmen, Hamilton Leithauser, bejubelten, erscheint nun eine Platte des Bassisten der New Yorker Post-Punks. Ein Frontmann war Bauer nie, mit den elf Tracks auf seinem Solo-Debüt drängelt er auch nicht gerade entschieden in die erste Reihe. Was ja auch gar nicht sein muss.
Bauer zählt zu jenen Solo-Debütanten, die ihre Herkunft im eigenen Sounduniversum nie vergessen, im selben Moment aber genügend Seitenwege beschreiten und Verschrobenheiten an den Tag legen, um nicht ganz im Dickicht des Indie-Rock zu verschwinden. Der hübsch geschrubbte Eröffnungssong „I Was Born In An Ashram“ setzt gleich den Ton für LIBERATION! – die Textzeile ist autobiografisch, der Chor könnte einer Devendra-Banhart- &-Friends-Session entnommen sein, Bauer kurvt mit seiner Stimme ganz beseelt durchs Folk-Ambiente und gelangt zur finalen Erkenntnis: „Let’s lea- ve it behind“.
LIBERATION! ist ein Album übers Glauben und Staunen, übers Abschiednehmen und Willkommenheißen geworden, Songwriter Bauer hat eine breite Palette von Ausdrucksformen für sich entdeckt: Power-Pop („Philadelphia Raga“), die Rock’n’Roll-Ballade („Shiva The Destroyer“), eine Piano-Meditation („Istanbul Field Recordings“) die kleinen Rock-Hymnen aus dem Bedroom. Im Titelsong dürfen die Trommeln im Schweinsgalopp über sich selbst stolpern, Chor und Vorsänger baden im Gospel: „Liberation, Liberation, Liberation“. Schöner in die Kontraste geht’s an keiner Stelle auf diesem Album.