Per Anders
Empty House
Per Anders/H’ART (VÖ: 21.2.)
Nicht mehr ganz so schwermütig, aber immer noch melancholisch ist der Folkpop des Berliner Duos.
Recht flott beginnen Per Anders ihr zweites Album EMPTY HOUSE. Das ist überraschend, denn auf ihrem Debüt versanken Jörg Holdinghausen, der sonst bei Tele den Bass spielt, und Pola Roy, Schlagzeuger von Wir sind Helden, meist in Tristesse. Diesmal hebt zwar noch manche Melodie ab ins Ätherische und die Gitarre federt leichtfertig, aber der Bass schielt schon mal Richtung Funk und gern springt der Rhythmus ins Feld.
Das Berliner Duo hat die Stimmungslage zwar nicht grundsätzlich verändert, aber doch deutlich verschoben. In „Monsters“ und „Floating Time“ ist noch Schwermut zu hören, aber sie nimmt nicht mehr überhand wie auf dem vor drei Jahren erschienenen ersten Album. „We feel safe in our place“, singt Holdinghausen, auch der britische Folk ist als Basismaterial noch aktuell. Aber nicht nur in „I’ll Catch You A Lullaby“ gehen Holdinghausen und Roy nahezu ironisch mit dem Erbe von Barclay James Harvest um.
Und dann, als wäre ihnen der Wille zum Wohlklang selbst nicht so ganz geheuer, bricht sich in „Goodbye“, das sich eigentlich Mühe gibt, in einer irischen Kneipe den Bierkonsum anzukurbeln, plötzlich eine überschnappende Orgel vehement Bahn.