Wooden Shjips
Back To Land
Thrill Jockey/Rough Trade
Eine der wichtigen neuen Bands des Psychedelic Rock wählt einen zu geraden Weg.
Ripley Johnson hat eine bewegte Zeit hinter sich. Er war nicht nur mit Wooden Shjips und Moon Duo auf Tour, er musste sich auch eine neue Bleibe suchen. Für ihn als Künstler ohne Nebenverdienst ist das Leben in San Francisco zu teuer geworden. Über Umwege ist er in Portland gelandet, wo einer wie er gemessen an anderen amerikanischen Großstädten ein entspanntes Leben führen kann. Leider ist ihm unter diesen Bedingungen nicht allzu viel eingefallen. Früher gab es auf Wooden-Shjips-Alben Stücke, die sich in die Länge zogen und von geheimnisvollen Reisen durch den Weltraum oder einer Unterwasserlandschaft handelten. Jetzt hört sich alles geerdeter an. Fast alle Songs sind um die fünf Minuten lang und basieren auf demselben Ansatz.
Johnsons Stimme kommt aus dem Off und klingt so, als wäre Alan Vega direkt nach dem Mittagsschlaf ans Mikrofon getreten. Die verzerrte, nicht zu noisige Gitarre und die Orgel sind eng miteinander verzahnt. Gelegentlich drängelt sich ein Gitarrensolo dazwischen, aber nicht so, dass es den Flow unterbricht. Das alles wäre noch in Ordnung, wenn es einen Rhythmus gäbe, der sich verändert. Aber Krautrock-Fan Johnson hat der Band starre motorische Grooves befohlen, in denen eine tanzbare Kraft für die Disco steckt. Das ist auf Dauer keine Lösung.