Beedeegee

Sum/One

4AD/Beggars/Indigo

Elektro-Pop: Solo-Album des Keyboarders von Gang Gang Dance.

Wenn Mitglieder einer Band ein Album ohne die Band aufnehmen, ist es meis­tens so, dass sie die Gelegenheit nutzen, all die verrückten Ideen auszuleben, die sie in der Band nicht unterbringen konnten. Im Fall von Brian DeGraw musste man besorgt sein, als er die Veröffent­lichung eines Solo-Albums ankündigte. Besorgt deshalb, weil die Musik von Gang Gang Dance schon verschroben genug ist. Doch siehe da: Sum/One ist ein angenehmes Elektro-Pop-Album geworden. Immer noch eigen genug, um nicht mit Tanlines oder Holy Ghost! verwechselt zu werden, aber doch zugänglich und zugleich mit der ätherischen Note versehen, die ein Erkennungszeichen von vielen Releases auf 4AD ist. Fünf der neun Tracks sind Instrumentals, in denen DeGraw unterschiedliche Vorlieben, etwa für fernöstliche Folklore und Dancehall-Rhythmen, zum Ausdruck bringt. Der Grund, warum man an diesem Album in erster Linie hängenbleibt, hat mit den vier Gastsänger(innen) zu tun. Lizzi Bougatsos von Gang Gang Dance, Douglas Armour, um den es nach einem Album aus dem Jahr 2008 etwas sehr ruhig geworden ist. Der beste Beitrag ist „(Fuck Up The Day) Time Of Waste“ mit der markanten Stimme von Alexis Taylor. Und Lovefoxxx macht sich ohne hysterischen Kiddie-Gesang auch gut.