Washed Out

Paracosm

Domino/Good To Go 9.8.

Dream Pop als Sound-Spektakel mit Easy-Listening-Anklängen.

Ernest Greene hat die Früchte von glücklichen Maschinen geerntet. Sagt er und meint damit die Dinosaurier der Samp­ling-Geschichte – Mellotron, Chamberlin und andere Keyboards, deren Namen ich noch nie gehört habe. Es sind überwiegend antike Gerätschaften mit prerecorded sounds, die der Amerikaner für seine jüngste Dream-Pop-Produktion zum Einsatz bringt. Mit PARACOSM betritt Greene ein neues Level der Verschwendung, noch mehr Dream passt gar nicht in den Dream Pop. Es ist ein riesiger Wattebausch aus Sound, der uns von der ersten Sekunde an einlullt und an einen Ort mitnimmt, der auf keiner Karte verzeichnet ist. Hin und wieder erinnert das an eine übersteuerte Easy-Lis­tening-Sinfonie mit Streichern, Harfen, Vibrafonen, die in einem imaginären Sonnenstudio zustande gekommen ist. Habe ich da karibische Gitarren gehört? Damit hätte das, was als Dream Pop bislang die letzte Fluchtlinie vor Innovation beschrieb, den konsequenten Schritt zurück ins Exotisch-Fahrstuhlhafte getan.