Beinahe Industrial. Eine elektronische Ausformulierung des Noise-Rock unter Einsatz von Tribal- und Breakbeats.

Fuck Buttons, die Dritte. Und SLOW FOCUS ist fast ein Industrial-Album geworden. Die monumentalen Gitarrenformationen hängen satt wie ein Unwetterhimmel über den Tribal Beats, die den Eröffnungstrack „Brainfreeze“ einleiten. Das hat schon reichlich Pathos, wenn ein riesenhafter Chor sich im zweiten Stück („Year Of The Dog“) hinter den elektronischen Wellenlinien aufbaut, als wolle er eine Space-Rock-Oper ankündigen, zu der es dann glücklicherweise doch nicht kommt. Hinter diesen Sound-Monolithen stehen Benjamin John Power und Andrew Hung, das Duo aus Bristol hat mit seinen schwergewichtigen Trance- und Noise-Arbeiten eine beachtliche Fangemeinde erworben. Die wird mit den sieben neuen Tracks wieder bestens versorgt sein, Fuck Buttons nehmen sich dem Parameter Sound mit wissenschaftlicher Ernsthaftigkeit an, ohne die Spielfreude zu verlieren. SLOW FOCUS ist die Platte, mit der man einen Abend allein sein kann, in Gedanken an die beiden Akteure, die in ihrem konzeptionell wuchernden Wust Of Sound nur noch als ferne Fixpunkte zu entdecken sind.