Max Schröder & das Love
Max Schröder & das Love
Meekalonious Pip/Rough Trade 22.2.
Das erste große deutsche Rock-Album des Jahres: Uncool ist das neue Cool.
Es zeichnete sich ja ab: Uncool ist das neue Cool. Und endlich hat Max Schröder mit diesem Album den Soundtrack dazu geschrieben. Der sonst als Multiinstrumentalist bei Olli Schulz, Tomte, Die höchste Eisenbahn und Leslie Clio beschäftigte Wahlberliner entpuppt sich auf diesem, seinem zweiten und mal wieder im Alleingang eingespielten Solo-Album auch noch als herausragender Songwriter. In seinen Liedern adaptiert Schröder nicht nur souverän Country und Soul, Mainstream-Rock und Indie-Pop, sondern offenbart auch noch großes Talent für den lakonischen Reim, der trotzdem Daseinszustände auf den Punkt bringt. Dann schaut er seinen Töchtern, die er zusammen mit Heike Makatsch großzieht, beim Wachsen zu, kämpft mit den Schatten der Vergangenheit und blickt ausführlich auf die Gegenwart, in der er und sein Umfeld damit beschäftigt sind, Älterwerden, Zweisamkeit, Elternsein und vor allem die mit all dem einhergehende Verantwortung anzunehmen, ohne das hedonistische Leben des Kreativen zu sehr zu vermissen. Einfühlsam, aber niemals gefühlig beschreibt Schröder den verzweifelten Versuch, in einer Gegenwart zu leben, die von der Sorge um die Zukunft aufgefressen wird („Hier ist hier“), das zum Scheitern verurteilte Bemühen, die alten Ideale zu bewahren („Der wahre Jakob“) und die Arbeit, die größte Liebe gegen die Gefahren Alltags zu verteidigen („Du & das allerschönste Mädchen der Welt“). Max Schröder & das Love ist schon jetzt eines der großen deutschen Alben des neuen Jahres.