Believe the hype: Soul, R’n’B und eine Prise UK-House auf einem der Alben des Jahres.

„Carving my initials on your forehead.“ Eine auch aufs zweite Hinhören eher irritierende als romantische Ankündigung, basierend auf einem Sample des übergroßen Rappers Big Pun. Der basslastige Beat, über dem sie leichtfüßig einen sommerlichen Song über Schüchternheit singt. Das sind genau die Dinge, die die 26-jährige Jessie Ware „anders“ als die anderen machen. Und interessanter. Die durch UK-House-Produzent Julio Bashmore angestrebte Vermählung von Soul und R’n’B mit britischer Clubmusik ist außer mit den bislang bekannten Singles allerdings nicht weiter vertreten auf Devotion.

„Running“, diese wahnsinnige und betörende Sade-meets-Whitney-Nummer auf sanftem Soul-Beat bedient sich ebenfalls noch bei Bashmores „Knöpfchen-Arbeit“, sonst legt vor allem Dave Okumo, der Sänger von The Invisibles, Hand an die Regler. Natürlich geht es um Liebe. Sie will, er nicht, ich trau mich nicht, trau du dich doch, bleib, dann bleib ich auch. Große, ja übergroße Balladen wie „Wildest Moments“, das für eine Jahres­ration Gänsehaut sorgt („Baby in our wildest moments, we could be the greatest“) und dezenter Elektro-Funk in „Sweet Talk“ und dem Titeltrack lassen Jessie Ware mit großer Selbstverständlichkeit, aber vor allem mit einer fantastischen Stimme, in den Konsens rasen. Wir sollten uns daran gewöhnen, ihren Namen noch sehr oft zu lesen. Sie hat alles, was es dazu braucht. Dieses Album nicht besitzen zu wollen, wäre eine große Fehlentscheidung.

Key Tracks: „Wildest Moments“, „110%“, „Running“

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