Die Millionenseller aus London liefern auf ihrem zweiten Album einfach noch mehr vom guten Folkrock.

Nach einem über alle Erwartungen erfolgreichen Album steht jede Band vor einer Entscheidung: Entwickeln wir uns weiter, damit die Kritiker nicht meckern? Oder liefern wir einfach mehr vom Bewährten und Guten, damit sich die Fans freuen?

Mumford & Sons haben sich eindeutig entschieden für die zweite Variante, ohne aber die erste vollständig zu den Akten zu legen. Babel, das zweite Album des Londoner Quartetts, klingt wie eine logische Fortsetzung des Millionensellers Sigh No More von 2009, schon allein weil Mumford & Sons die ungewöhnliche Instrumentierung beibehalten haben: kein Schlagzeug, dafür aber Banjo und Kontrabass als tragende Rhythmusinstrumente.

Das musikali­sche Grundgerüst besteht weiterhin aus Blue­grass und Folk, die Attitüde stammt aus dem Rock mit leichtem Hang zur Rotzig­keit. Die Veränderungen sind zwar vorsichtig, aber deutlich hörbar: Eine Trompete windet sich sehnsüchtig durch „Holland Road“, und in „Lover’s Eyes“ übernehmen die Bläser sogar gänzlich das Kommando, grundsätzlich sind die Arrangements ausgefeilter und voller. Auch die Stimmung hat sich sanft verändert, der Anteil der Balladen ist angestiegen, die Atmosphäre ein paar Grad dunkler geworden, aber immer noch sind
genug fröhliche hoppelnde Mitgröl-Songs dabei. Kurz: Mumford & Sons erfüllen die Erwartungen – und weil die so hoch gesteckt waren, ist das durchaus eine bemerkenswerte Leistung.

Key Tracks: „I Will Wait“, „Below My Feet“