Electric Guest
Mond
Because Music/Warner VÖ: 11.5.
Noch etwas aus dem Hause Danger Mouse gefällig? Dann unbedingt dieses Pop-Duo mit 70s-Einschlag goutieren.
Er hat ja nun wirklich schon einiges durchgespielt, unser Lieblingsproduzent. Soul, HipHop, Spaghetti-Western-Musik, psychedelischer Indie-Pop, Bluesrock und Norah Jones standen bei ihm in den vergangenen Jahren auf dem Programm. Und wie es scheint, kann er immer noch nicht genug kriegen. Electric Guest sind ein Duo aus Los Angeles, das man jetzt noch nicht so kennt, aber mit dem Danger Mouse offenbar besonders gut kann. Er wird nicht nur als Produzent notiert, sondern auch als Songschreiber. Klingt nach einem Projekt, das eigentlich sein eigenes ist und für das er ein paar vorzeigbare Jungs vorschickt, die den öffentlichen Part übernehmen. Die Nähe zum DM-Werk erkennt man besonders gut an „This Head I Hold“, wo die schon bei Gnarls Barkley ausgetesteten Beats nach Motown-Muster zum Einsatz kommen. Popmusik wird hier generell ganz groß geschrieben. In „Awake“ stößt man zuerst auf einen frontalanalogen Basslauf und später auf einen prallen Refrain von einer Girlgroup, die so ins Spiel gebracht wird wie bei Nebenprojekten von obskuren Disco-Produzenten. Man darf da durchaus auch an die Bee Gees und Samantha Sang denken; Musiker aus dem peinlichen Lieblingsfach stehen bei Electric Guest ganz oben auf der Liste. Diese Rezension darf aber nicht enden, ohne dass mehrere Worte des Lobes über „Troubleman“ verloren worden sind. Fast neun Minuten lang schmeicheln sich die Kalifornier hier ein. Mit einer unverschämt sanften verführerischen Art. Melodie, Groove, Attitüde, Gitarrensolo – es stimmt einfach alles. Es ist einer der Songs des Jahres. Und den Rest des Albums kann man sich auch gut gefallen lassen. Key Tracks: „Troubleman“, „Awake“, „The Bait“