Andrew Bird
Break It Yourself
Bella Union/Coop/Universal
Der Singer/Songwriter aus Chicago verabschiedet sich vom allzu strengen künstlerischen Ernst, ohne dass es die Qualität beeinträchtigt.
Er hat sich in den vergangenen 15 Jahren in den unterschiedlichsten Konstellationen versucht und an die Tür zu größerer öffentlicher Akzeptanz geklopft. Jetzt endlich ist Andrew Bird angekommen, daran gibt es mit seinem siebten Album unter eigenem Namen keinen Zweifel. Bird strahlt von Anfang bis Ende sowohl Selbstbewusstsein als auch Lockerheit aus, auch wenn es angesichts eines Titels wie „Desperation Breeds“ im ersten Moment nicht den Anschein haben mag. Der Anflug von Verzweiflung wird aber schnell vom Ruf nach eigenartigem Zauber und einem Dub-Rhythmus verdrängt. Das ist typisch für Bird: Er traut sich mehr stilistische Wagnisse als andere Singer/Songwriter zu. Der ausgebildete Violinist erkundet karibische und afrikanische Folklore, erlaubt sich einen Verweis auf Donovan, pfeift zwischendurch ein Lied und zitiert den Soul der Südstaaten. Ein Freund expliziter Äußerungen in den Texten ist er nach wie vor nicht, aber man hat wiederum auch keine Probleme zu erkennen, dass es sich bei dem „Hole In The Ocean Floor“ um das im Golf von Mexiko handelt, das zu einer Umweltkatastrophe unbekannten Ausmaßes geführt hat. Noch mit dem Vorgänger Noble Beast hatte sich Bird ja in absonderliche Beobachtungen zur Tierwelt verstrickt. Jetzt ist der Wille, mit aller Unbedingtheit Originalität zu erzwingen, verflogen. Ein Künstler, der sich in voller Blüte befindet, braucht keine Umwege mehr. Key Tracks: „Danse Carribe“, „Eyeoneye“