High Places
Original Colors
Thrill Jockey/Rough Trade VÖ: 4.11.
Rhythm rules ok: Das Duo aus Los Angeles bringt seine psychedelisch ausgeleuchteten Sphären-Sequenzen attraktiv in Wallung.
Der Trend ging bei High Places ja schon auf dem Vorgängeralbum VS Mankind (2010) in Richtung Dancefloor. Wobei man sich diesen bei den High Places als ein selbst gebasteltes, eher unrundes Produkt vorstellen muss, das mehr in den Köpfen seiner Schöpfer herumspukt, als Stoff für Clubnächte abzugeben. Die Arbeit mit Beats stellt für Rob Barber und Mary Pearson eine Möglichkeit dar, ihre psychedelisch ausgeleuchteten Sphären-Sequenzen und Noise-Partikelchen in Wallung zu bringen. Das gelingt auf Original Colors von Anbeginn an: Das Album nimmt Four-to-the-floor-Fahrt auf, „Year Off“ ist die vollendete Sehnsuchtsmusik aus der großen Wiederaufbereitungsanlage der Synthie-Disco. Danach wird es mit den Beats und deren Bestimmung schwieriger, die High Places lassen Referenzen an Dance-Muster (Chicago House), an Dubstep und Dub nicht mehr gar so deutlich durch ihre Soundschichten schimmern. Löschte man die Rhythmus-Spuren aus den Tracks, bliebe so etwas wie ein akustischer Reiseprospekt, dessen Destinationen die wechselnden Texturen und Mary Pearsons Sopranstimme verraten. Im dichten Beatgestrüpp gewinnt die Musik der High Places aber erst ihre attraktive Künstlichkeit, die auch den Hörer fordert, auf der vergeblichen Suche nach Orientierung und Erdung. Key Tracks: „Year Off“, „Sophia“, „Altos Lugares“