Abby

Hexagon

Island/Universal VÖ: 28.08.2015

Mit ihrem Depri-Pop nehmen Abby zwar versiert Berliner Einflüsse auf, aber bleiben kaum im Gedächtnis.

Musiker aus aller Welt kommen nach Berlin. Aber nur wenigen hört man das so deutlich an wie Abby. Als sich die Band in Mannheim gründete, war sie noch eine Rockband mit Hang zum psychedelischen Klangbild und komplexen Songaufbauten. Jetzt, mit ihrem zweiten Album HEXAGON, ist die Verwandlung abgeschlossen: Abby sind nun ein Electro-Pop-Act, der in Berliner Clubs nicht nur elektronisch erzeugte Klänge, sondern auch repetitive Strukturen studieren konnte.

Die Folge sind Songs, die meist leise und zurückhaltend vor sich hin tuckern, vor allem auf die meditative Kraft der Monotonie bauen und durch die unwirklich hohe Stimme von Sänger Filou langsam Spannung aufbauen, die dann aber leider nicht immer entladen wird. Kontrolliert verlieren sich Abby in einer melancholischen Stimmung und spielen dabei sehr bewusst mit einer gewissen Ödnis. Nur noch selten, so im pompösen Art-Rock von „Friendly Fire“, scheinen die ursprünglichen Einflüsse wieder auf.

Plötzlich klingen Abby mal ein paar Minuten wie Pink Floyd, aber ansonsten arbeiten sie sich doch eher an James Blake und The xx ab. Das alles klingt sehr versiert und atmosphärisch feinsinnig austariert, aber leider bleibt kein Song auf Dauer im Gedächtnis.