Noel Gallagher: „Oasis hätten in der heutigen Zeit keinen großen Einfluss“
"Jeder einzelne Song der Top 10 in den Charts ist derselbe Mist mit unterschiedlichen Stimmen" - Noel Gallagher zeigt sich wenig begeistert von der heutigen Musikszene und -industrie.
Eine Sache steht fest: Noel Gallagher hat grundsätzlich zu jedem erdenklichen Thema eine Meinung und scheut sich nicht diese lauthals kund zu tun. Ob es darum geht, seinem Bruder Liam Karriere-Tipps zu geben oder über den aktuellen Stand der heutigen Musikszene zu sinnieren.
Gemeinsam mit Courtney Barnett, Jason Williamson von Sleaford Mods und La Roux folgte der ehemalige Oasis-Frontmann einer Einladung es britischen NME und diskutierte etliche Punkte wie Charts, musikalischen Mainstream und die Musikindustrie im Speziellen.
So findet Noel Gallagher beispielsweise, dass eine Nummer-Eins-Platzierung in den Charts bedeutet, dass der entsprechende Song und Interpret „beschissen“ ist. „Jeder einzelne Song der Top 10 in den Charts ist derselbe Mist mit unterschiedlichen Stimmen“, äußerte sich Noel verärgert über die aktuelle Qualität der Musik.
Außerdem glaubt Gallagher eine Band wie Oasis hätte bei Weitem nicht solch einen Einfluss wie es in den 90er Jahren der Fall war. „Du wirst sofort anhand deines ersten Konzerts bewertet und dann bildet sich Radio 1 ein Urteil aufgrund der Anzahl deiner Facebook-Fans“, schimpft er weiter.
Die Hierarchien innerhalb eines Plattenlabels schienen vor 20 Jahren wesentlich lockerer zu sein, erinnert sich Noel. Oasis wurden viele Freiheiten gegönnt, während die Künstler heutzutage an die Türen der Firmen klopften und diesen alles anböten, was sie verlangen. Dies war bei Oasis nicht der Fall, da die Entwicklung eher zufällig ins Rollen kam und nicht nach von Plattenfirmen ausgelegten Strategien funktionierte.
Noel Gallagher und seine High Flying Birds veröffentlichen am 27. Februar 2015 das neue Album CHASING YESTERDAY und werden im März zwei Konzerte in Deutschland spielen. An einer Oasis-Reunion sei er jedoch nicht sonderlich interessiert, wie er in einem Interview äußerte.