Popakademie distanziert sich von Xavier Naidoo, Heimatstadt bedauert Entwicklung
Nach Xavier Naidoos Auftritt bei einer Demonstration der Reichsbürger am Tag der Deutschen Einheit ziehen nun erste Partner Konsequenzen: Die Popakademie hat sein Engagement bis auf Weiteres eingestellt, seine Heimatstadt Mannheim bedauert die Entwicklung.
Ein wirrer Auftritt von der einen, klare Worte von der anderen Seite: „Wir distanzieren uns von den fragwürdigen und irritierenden politischen Äußerungen und dem Auftritt Xavier Naidoos“, erklärte Popakademie-Geschäftsführer Udo Dahmen laut SWR. Nach dem Auftritt des Sängers bei einer Demonstration der umstrittenen Reichsbürger am Tag der Deutschen Einheit zieht damit der erste Partner Konsequenzen.
Obwohl der Geschäftsführer der Popakademie klarstellt, dass Naidoo „ganz sicher kein Rechtsradikaler“ sei, distanziert er sich jetzt von seinem Gastdozenten. „Die für die Zukunft geplanten Termine sind von der Direktion der Popakademie ausgesetzt worden, bis mit Xavier Naidoo persönlich zum Sachverhalt gesprochen werden konnte“, heißt es seitens der Hochschule.
Xavier Naidoo gab nach Informationen des SWR in den vergangenen Jahren an je zwei bis drei Tagen als Gastdozent Workshops zum Thema Songwriting. Neben der Popakadamie zeigt sich auch der Mannheimer Oberbürgermeister enttäuscht vom Verhalten des „Söhne Mannheims“-Sängers. Im Gespräch mit dem SWR betonte Peter Kurz (SPD), Naidoo sei ein sozial und für die Stadt engagierter Künstler. Er habe sich nun jedoch ins Abseits und in die Nähe von Personen gestellt, „wo er meines Erachtens nicht hingehört.“
Am Donnerstag, 9. Oktober, hatte Xavier Naidoo seinen umstrittenen Auftritt noch verteidigt. Er sei „zu dem Entschluss gekommen, dass ich auf diese Menschen (Anm.: Rechtsextreme) zugehen muss, wenn ich mich als echter Christ wahrnehme. (…) Ich möchte auf Menschen zugehen, auch auf Reichsbürger, auch auf die NPD, das ist mir alles Wurst.“