Regenjackenrocker, Blumenkinder und gute Musik – so war das Immergut Festival 2013


The Vaccines, The Notwist, Beach Fossils, Dry The River, Leslie Clio, Jens Lekman, Efterklang, When Saints Go Machine - so war das Immergut Festival 2013.

Wir haben dieses Wochenende die Festivalsaison auf dem Immergut eröffnet. Das Festival, das sonst fürs Anbaden im nahen See bekannt ist, wurde dieses Jahr am Freitag eher durch Wasser von oben geprägt, als durch strahlenden Sonnenschein. Der guten Laune der Besucher konnte das allerdings nichts anhaben. Beim Aufbauen des Zeltes am Freitag wurde einem dann von den freundlichen Nachbarn mit einer Flasche Wein in der Hand die Definition von Glück nach Harald Juhnke erklärt: „Keine Termine und einen kleinen Schwips“. Diese Festivalweisheit darf man sich für den restlichen Sommer gerne zu Herzen nehmen.

Am ruhigeren Freitag gab es beim Immergut 2013 Honig, Royal Canoe, Die Heiterkeit, White Fence, When Saints Go Machine, Toy, Efterklang, Team Me und Jens Lekman zu sehen. Samstag ging es weiter mit Fenster, Tiere Streicheln Menschen, Young Dreams, Leslie Clio, Xul Zolar, Beach Fossils, Dry The River, The Vaccines, We Were Promised Jetpacks und The Notwist. Oben in der Galerie seht Ihr unsere Bilder der Bands, hier die Highlights unserer Delegation, und ganz unten: die besten Fotos der Fans und der Festival-Atmosphäre.

Team Me – bunter Gitarrenpop zum Konfetti werfen

Team Me überzeugen schon aus dem Grund, weil sie die Bühne im kleinen Immergut-Zelt mit bunten Ballons und Girlanden in ein Zirkuszelt verwandeln. Mit humorvollen Textzeilen, die sich um die großen und kleinen Dramen des Lebens drehen wie „With my hands covering both of my eyes I am too scared to have a look at you now“ spielt sich die Band aus Norwegen in die Herzen des Immergut-Publikums. Das tanzt im Zelt, und Team Me spielen, als würde es kein Morgen geben, während bunte Ballons durchs Zelt fliegen. Ein perfekter Festival-Moment.

Young Dreams – mit Surfersound gegen den Regen 

Young Dreams hatten es nicht einfach, schließlich spielten sie nach dem größten Regenguss am Samstagnachmittag. Trotzdem überzeugte die Band aus Norwegen mit lässigem Surfersound á la The Drums. Man hätte den Jungs bloß ein bisschen mehr Sonne gewünscht, damit die Blumenmädchen zum Roadtrip-Sound mehr in der Sonne hätten tanzen können.

Beach Fossils – ‚Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt‘-Sound 

Beach Fossils aus Brooklyn machen Musik, zu der man gerne Dummheiten anstellen würde. Nachts ins Freiband einbrechen, Bier klauen und dann den Sonnenaufgang vom höchsten Haus der Stadt anschauen. Dabei im Hintergrund immer der Sound einer unberechenbaren, treibenden Gitarrenmelodie, die man nicht vergisst. Dass die Band sehr spontan ist, hat auch Sänger Dustin Payseur beim Immergut mit einem beherzten Sprung ins Publikum bewiesen, bei dem zuerst sein Mikrofon dran glauben musste. Beach Fossils spielen gegen die Unsicherheiten an, die da draußen so lauern und plötzlich ist alles besser: „We get so excited that we can’t feel any of our insecurities / All of what you said It went right over my head and now I’m gone“, singen sie.
 

The Vaccines – weiter auf dem Weg nach oben

The Vaccines hätte eigentlich die Headliner-Ehre auf dem Immergut gebührt. Dass die Band live was drauf hat, wussten wir, aber dass sie ein solches Indie-Hits-Feuerwerk abbrennen würden, hätten wir nicht erahnt. Zwei Songs hat es genau gedauert, bis die ersten Stagediver die Gunst der Stunde nutzten und allseits glücklich im Schlamm getanzt wurde. Wenn The Vaccines jetzt noch ein paar weitere Hits wie „If you Wanna“, „I Always Knew“ und „Post Break-Up Sex“ raushauen, steht der Band auf dem Weg nach ganz oben nicht mehr viel im Wege. Eigentlich.

Leslie Clio

Leslie Clio hüpft wie ein junges Fohlen über die Bühne und singt sich mit ihrem Hit ‚I Couldn’t Care Less‘ in die Herzen des Immergut-Publikums. Diese junge Dame hat Charme und weiß ihn zu nutzen. Gut getroffen haben es die Immergut-Organisatoren auch mit der Entscheidung, Leslie Clio und Band auf der kleinen Zeltbühne spielen zu lassen. Einen Auftritt ohne Publikumsnähe kann man sich bei der Sängerin nicht so recht vorstellen. Wir sind gespannt, wie das nächste Woche bei Rock am Ring und Rock im Park wird.