Apple, Dr. Dre und ‚Daisy‘ sowie YouTube machen Spotify und Co. Streaming-Konkurrenz


Streamingdienste bekommen Konkurrenz von oben: 'Project Daisy' kommt mit oder ohne Apple, auch Google und Amazon reagieren.

Pandora, Spotify, Deezer und andere Streamingdienste bekommen Konkurrenz von oben: Gerüchten zufolge könnte Apple beim „Project Daisy“, einem von Dr. Dres Kopfhörer-Firma Beats Electronics geplantem Streamingdienst, einsteigen. Auch Google kündigt einen YouTube-Streaming-Service an. Beide Projekte würden wegen der Marktmacht ihrer Macher und Investoren neue Erlösmodelle im Geschäft mit digitaler Musik einmal mehr nachhaltig beeinflussen und verändern.

Apple-Chef Tim Cook habe sich, so heißt es aus dem Umfeld beider Unternehmen, bereits Ende Februar mit Beats-Mitgründer und Interscope-Geffen-A&M-Vorsitz Jimmy Iovine getroffen. Cook soll Interesse am von Beats Electronics geplanten Streaming-Service „Project Daisy“ bekundet haben. Apple hat entsprechende Berichte bisher nicht kommentiert, verhandelt für einen eigenen Streamingdienst aber schon länger mit Plattenfirmen über Sendelizenzen und entsprechende Gebühren. Gerüchte um einen Komplementärdienst zu iTunes, Apples marktführender Online-Shop für digitale Musik, halten sich seit dem Markteintritt von Spotify im Frühjahr 2012.

Gegen eine Kooperation zwischen Beats und Apple spricht neben Apples bisheriger Produktpolitik eines in sich geschlossenen Systems, dass Apples Konkurrent HTC noch 25 Prozent an Beats Electronics hält. Auch ohne Apple stünde Beats’ neuestes Baby aber auf solidem Fundament: Der Streamingdienst „Daisy“ soll noch 2013 starten. Zu den Investoren gehören, neben Dr. Dre selbst, unter anderem Warner-Music-Eigner Len Blavatnik, Milliardär Lee M. Bass und der australische Investor James Packer. Anfang März gab Beats Electronics bekannt, dass bereits über 60 Millionen US-Dollar für „Project Daisy“ eingesammelt seien. Wie viele Songs Dres Firma im Angebot haben und welche Bezahlmodelle möglich sein werden, all das wurde noch nicht bekannt. Dafür aber der Name des neuen Chief Creative Officer von „Daisy“: Trent Reznor, Musiker und Frontmann der Nine Inch Nails.

Ohne Apple aber wird „Daisy“ nicht der größte Player im Ring werden: Neben Amazon hat auch Marktriese Google angekündigt, mit seiner Videoplattform YouTube ins Streaminggeschäft einzusteigen.