Christian Ulmen: Videointerview zu „Jonas“


Anlässlich des Kinofilms "Jonas", in dem Christian Ulmen die Rolle eines 18-jährigen Schülers spielt, der ein letztes Mal versucht seinen Schulabschluss zu machen, trafen wir Ulmen zu einem Interview.

„Stell dir vor, es ist Schule und du musst wieder hin“. Es würde eine Phantasie von Phantasielosen sein, wenn man sich nicht die unsäglichen Qualen des Schülerdaseins vorstellen würde. Und es wäre ebenso phantasielos, die Vorstellung als reinen Spielfilm auf die Leinwand zu bringen. Christian Ulmen und Robert Wilde führten Regie bei einem dokumentarischen Spielfilm, der das Schülerdasein auf seine Grausamkeit und Schönheit nahezu skelettiert. Zu diesem Soundtrack: „Was hat dich bloß so ruiniert“ ( Die Sterne), „Kalimba d‘Ilona“ ( Deichkind) und „Schule ist nicht schön“ (Helge Schneider).

Christian Ulmen schlüpft in die Rolle des 18-jährigen Schülers Jonas, der auf einer Gesamtschule ein letztes Mal den Versuch startet, einen Schulabschluss zu machen. Dafür hat Christian Ulmen als Schüler sechs Wochen in der Paul-Dessau-Gesamtschule in Zeuthen verbracht, um als Jonas seine „letzte Chance“ zu ergreifen und nach einer Probezeit das Urteil des Schuldirektors Dr. Thomas Drescher entgegenzunehmen – darf er weitermachen oder nicht?

Dabei wirft der Film einen unverstellten Blick auf einen ebenso unverstellten Schulalltag. Die Phantasie wird eine Filmlänge lang Realität: Mathe-Qualen, Peinlichkeiten, Ängste, Hoffnungslosigkeit, Selbst- und Fremddegradierung, Systemfeindlchkeit sowie Zugehörigkeit, Freundschaft und Hoffnung – ohne dabei jemals emotional auszuufern. Christian Ulmen fragt nicht vorher, ob man es wirklich so genau noch mal wissen will. Dennoch weiß man es während des Films wieder sehr genau, wie es damals war und heute ist in den Klassenräumen – Nicht viel anders als heute.

Ulmen spielt dabei nicht Jonas – sondern ist Jonas. Eine schauspielerische Qualität, die er schon mehrmals in provokanten Teilzeit-Rollen wie beispielsweise Uwe Wöllner oder Alexander von Eich unter Beweis stellte. Nur diesmal beobachtet er als anpassungsambitionierter Schüler Jonas aus einem System heraus auf das System, sodass man am Ende des Films das Gefühl hat, man habe sich selbst nochmal dabei beobachtet, wie man in der Schule saß.

Wir sprachen mit ihm über seine eigene Schulzeit und den Film „Jonas“, der ab dem 4.01. in die Kinos kommt.