Money Boy entschuldigt sich (nicht) für Flugzeugabsturz-Witze
Nach dem Absturz des Germanwings-Airbus A320 mit der Flugnummer 4U9525 haut der Wiener Rapper Money Boy makabere bis geschmacklose Witze raus. Und wieder stellen sich Fragen wie: Darf man das? Und ist das etwa auch Satire?
Money Boy hat sich auf Facebook und Twitter mehrfach für seine Witze entschuldigt, die er als Reaktion auf den Absturz der Germanwings-Maschine in Frankreich auf seinen Social-Media-Kanälen postete. „ich werde aus meinen fehlern lernen und versuchen 1 besserer mensch zu werden und die welt zu verbessern so gut ich kann“, schrieb er am Donnerstagvormittag etwa auf Facebook. Eine Stunde davor postete er bereits: „Noch 1 mal: sorry für meine unangebrachten jokes! es wirt nicht mehr vorkommen. ich werde mich zurück halten. es tuht mir leid das ich leute offended habe. wir müssen alle zusammen halten um die welt zu 1 besseren ort zu machen“. Auf Twitter formulierte der österreichische Rapper: „ich bin 1 geläuterter Mensch. die ereignisse haben mich Demut gelehrt“. Und so weiter.
Was zuvor passiert war?
Kurz nachdem am Dienstag bekannt wurde, dass in den französischen Alpen ein Germanwings-Airbus auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf abgestürzt ist und vermutlich keine der 150 Insassen überlebt hat, brachte sich Money Boy auf Twitter mit Sprüchen wie dem hier in Stellung: „Was ist der Unterschied zwischen German Wings und KFC Hot Wings? Die Hot Wings kommen in Deutschland gut an.“ Kommentare wie „Hurensohn“, „respektlos“, Morddrohungen und ein gehöriger Shitstorm ließen nicht lange auf sich warten. Andere User schrieben hingegen, dass Satire sowas dürfe und Witze ja zudem eine Art der Trauerbewältigung wären – die meinungsmachende Mehrheit im Internet aber stellte Money Boy neben dem BILD-Kolumnisten Franz Josef Wagner öffentlich an den Pranger. Ob die wohl wissen, dass Money Boy nicht nur ein seltsamer Rapper, sondern vor allem eine vom diplomierten Wiener Sebastian Meisinger erfundene Kunstfigur ist?
Ganz ohne blöde Sprüche kommt der Money Boy entsprechend auch zwei Tage nach dem Unglück nicht aus: „leute kommentieren meine jokes oft mit: ,,gott lass hirn regnen“ Schon leicht ironisch diese redewendung bei solch einem heiklen Thema“, schrieb Money Boy am Donnerstag zwischen seinen scheinbaren Entschuldigungen auf Facebook. Auf Twitter hieß es etwa: „ich distanziere mich von meinen jokes so wie 1 pilot sich bei einem überflug der alpen von den bergen distanziert“ und “meine jokes gestern sind maybe zu weit gegangen. aber besser zu weit gegangen als zu kurz geflogen“.
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Lest hier unser Plädoyer für Money Boy aus der Februar-Ausgabe des Musikexpress.