Countdown: die besten Remixe aller Zeiten
Im kommenden Musikexpress stellen wir die 100 besten Remixe aller Zeiten vor. Online starten wir bis dahin den Countdown der besten Stücke. Heute: Rhythim Is Rhythim, Nightmares on Wax und Primal Scream.
88. Rhythim Is Rhythim
Strings Of Life ’89 (Juan’s Magic Mix) (1989)
Unter dem Logo Rhythim Is Rhythim veröffentlichte Derrick May 1988 diesen Klassiker einer Musikrichtung, die kurze Zeit später Techno genannt werden sollte. Synthetische Streicher zu massiven, vorwärtsdrängenden Beats. Das war nicht mehr ganz House und noch nicht ganz Techno. Juan Atkins, der andere Pionier, brachte dem Original in seinem „magischen Mix“ nicht nur die Flötentöne bei, sondern versah es mit jenem futuristischen Vibe, der für Techno im kommenden Jahrzehnt charakteristisch werden sollte.
87. Nightmares on Wax
Aftermath (LFO Remix) (1990)
LFO ließen von der schon sehr guten Originalversion nicht viel mehr übrig als das Vocal-Sample von Main Ingredient und ein paar verteilte Soundschlieren, und addierten dazu die Grundelemente, die sie in der Frühphase von Warp Records so originär und konsequent einsetzten, dass sie eine ganze Weile als die einzig legitimen Nachfolger von Kraftwerk gehandelt wurden: möglichst hohe Frequenzen (Bleeps), möglichst tiefe Frequenzen (Bass), und dazwischen ein nicht mehr menschlich klingender, psychotischer Maschinen-Funk.
86. Primal Scream
Loaded (1990)
Primal Scream mochten Acid House. Und Acid House mochte Primal Scream, zumindest der DJ Andrew Weatherall. Der hatte die Band im Fanzine „Boy’s Own“ mit einigem Lob bedacht und sollte im Gegenzug ihr „I’m Losing More Than I’ll Ever Have“ bearbeiten. Heraus kam mehr als ein simpler Indie/Dance-Remix im Stile Madchesters. Heraus kam ein Monster. „Loaded“ ist Rock ‚n’ Roll und Northern Soul, Dub und Punk, A Certain Ratio und Coldcut, alles auf einmal. Der Grundstein für den Klassiker „Screamadelica“ und einer der einflussreichsten Popsongs aller Zeiten.