Punk-Pop-Perlen aus der Bay Area – Die besten Westcoast-Newcomer beim Noise Pop Festival 2014
Autorin Kristina Baum bereist die Westküste der USA und bündelt wöchentlich ihre Eindrücke aus der lokalen Musikszene. Den Anfang macht San Francisco, das Städtchen mit Brückenstolz, verblühter Flower Power und schäbig-schönen Dive Bars.
Seelöwen hier, Clam Chowder da, Alcatraz sowieso. Nach dem unumgänglichen, weil doch so schönen Touri-Overkill der ersten Tage wird gefeiert. Und da habe ich gleich mal wirklich gutes Timing bewiesen – Mein Start ins Nachtleben von San Francisco ist zugleich Auftakt des jährlich stattfindenden Noise Pop Festivals, das kleine und große Künstler aus der Musik-, Kunst- und Filmszene unterstützt. Das SXSW im Kleinen sozusagen, denn viele der Bands, die man kürzlich in San Francisco sehen konnte, traten auch vor wenigen Tagen in Austin auf.
Inzwischen hat sich das 1993 gestartete Event mit Live-Performances von Mark Kozelek sowie DJ-Sets von Bob Mould (Hüsker Dü) und Street-Art-Legende Shepard Fairey auf eine respektable Größe hochgeschraubt, vom 25. Februar bis zum 2. März kamen Indie-, Pop-, Folk- und Punkfans gleichermaßen auf ihre Kosten. Mal für umme, mal für einen kleinen Obolus an der Abendkasse oder gleich professionell mit dem Allround-Pass für die ganze Woche. Vollverpflegung versteht sich in einer Stadt, die sich gern von ihrer besten Seite zeigt, von selbst und so traf man sich zur Einstimmung auf den Abend zu Live-Musik, Gratisburgern und 2-Dollar-Schnäpsen im angesagten Mission District – die Venues für den jeweiligen Abend liegen von dort aus meist nur einen männlichen Steinwurf entfernt.
Musikalische Entdeckungen sind ja oft das schönste Souvenir und so finden sich nach dieser Woche tatsächlich neue Lieblingsbands auf meinem iPod: Die Sunshine-Punkpopper GRMLN zum Beispiel haben gute Chancen mit „Teenage Rhythm“ beim nächsten Road Trip einen Preis für das meistgespielte Lied abzugreifen. Einen Schwung jugendlichen Leichtsinn und Sonnenstrahlen kann man auch in Deutschland gut vertragen, sagt zumindest mein noch intakter Berliner Instinkt, da will ich Euch meine Highlights vom Noise Pop Festival natürlich nicht vorenthalten.
GRMLN
Dude York
Dante Elephante
Rogue Wave (wie schon zu hören auf dem Soundtrack von „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“)
French Cassettes
Lord Huron
Nova Albion
The Hundred Days
Dr. Dog