Several Shades Of Why :: Sub Pop/Cargo
Im akustischen Rahmen entpuppt sich der Kopf von Dinosaur Jr. als großartiger Singer/Songwriter.
Als die pophistorisch relevante Leistung von J Mascis gilt allgemein, direkt aus der Hölle einen Gitarrensound importiert zu haben, der dann den Indierock revolutionierte. Zwischen den bis zum Anschlag verzerrten E-Gitarren ist allerdings verloren gegangen, dass der Kopf von Dinosaur Jr. auch ein ziemlich großartiger Songschreiber und auch ein gar nicht schlechter Sänger ist. Als wolle er diese historische Fehleinschätzung endlich korrigieren, hat der mittlerweile 45-Jährige mit Several Shades Of Why ein Album aufgenommen, das weitgehend auf elektrische Verstärkung verzichtet. Akustische Gitarren dominieren den Sound zwischen Folk und Country, ein gelegentliches Cello und ein bisschen Tamburin sorgen kaum für Abwechselung: Aber das muss reichen, um die mit dem Alter immer raspeliger gewordene Stimme des Weltklassegrummlers Mascis zu unterlegen. Mit der singt er nun mal wieder von seinem ewigen Thema, der so verzweifelten wie vergeblichen Suche nach der Liebe, aber noch niemals zuvor hat man so deutlich hören können, wie wohlkonstruiert die Lieder von J Mascis, mit welch eingängigen Melodien sie ausgestattet sind, und vor allem, mit welcher Intensität er sie zu interpretieren versteht. Was früher oft durch Gitarrenwände zugestellt war, entfaltet nun eine fragile, aber berückende Schönheit.
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