Little Boots

Hands

VÖ: 19.6.

Ein Fall von überhyped: Der Feel-Good-Pop der 24-jährigen Britin Victoria Hesketh verrät zu viele Gebrauchsspuren aus der Kylie-Minogue-Fabrikation. Erst kam der YouTube-Buzz, dann der Music-Mag-Hype. Letzterer beförderte Victoria Hesketh zum megaschlauen Dance-Pop-Baby, auf das die Briten doch so lange hatten warten müssen – ein Wunderkind, das seine Songs höchstselbst am Synthie zusammenfriemelt. Es ist eine feine Aschenbrödel-Geschichte, sie erzählt vom achsounscheinbaren Computermädchen, das kaum aus dem Haus gekommen ist, sich so sehr in seine Lieder verkrochen hat und eines Tages zum intelligenteren Tceniestar autsteigt (Prognose). Leider hält das Debütalbum von Victoria Hesketh alias Little Boots nicht ganz das, was die Jubelgemeinde ihr andichtete; der konsequente Heimchen-Pop aus der YouTube-Videoserie hat dem globalen Kindfrauchenpop mit Digital-Schmelz Platz machen müssen, der durch Kylie Minogue (Eider Lady), Britney Spears (Katastrophen-Baby) und Lily Allen (New Entry) schon genügend ausdifferenzierte Modelle abgeworfen hat. Produziert hat der dafür zuständige Greg Kurstin. Das halte ich dann schon nicht mehr für so schlau. Hooks und Beats von „New In Town“ (aktuelle Single) und „Mcddle“ mögen die Charts-Konkurrenz alt aussehen lassen, über die Strecke eines Albums aber grast das Dancefloor-Aschenbrödel doch nur die bekannten Spielfelder ab (Eighties-Pop mit Gimmickery, Schmusi-Melodien auf Synthie-Meterware). Little Boots reimt Earthquake auf Heartbreak und kriegt garantiert die Kurve vom Breitwand-Techno (konnte das nicht Marusha besser?) zum Feel-Good-Pop in den Zeiten kleinerer Portefeuilles: „/ wartt to take you out tonight I 1 want to make you feel alright / 1 don’t have a lot of money, bul ive’ü be fine / No, I don’t have a penny, bitt [‚II shoicr you a real good time. “ Wenn das schon einen Hype wert ist, lege ich meine Millionen lieber in Madonna-Fonds an.

www.myspace.com/litttebootsmusic