The Virgins – The Virgins
Diese Band hat uns irgendwie auch noch gefehlt: ein Fashion-Pack, bestehend aus vier New-York-Zausels, produziert von zwei Katy-Perry-Produzenten, mit ein paar Home-Demos unter Vertrag genommen. Vielleicht verströmte die erste Single „Private Affair“ noch den Duft des Rock’n’Roll-Abenteuers, das immer wieder neu gelebt werden muss in den Vereinigten Staaten des „Yes we can“. Das Debütalbum THE VIRGINS ist jetzt poliert, aber nicht glatt, ist jetzt hitverdächtig, aber nicht platt. Die Virgins haben ihre Songs zusammengesetzt aus gerade noch aktuellen Rock- und Dance-Texturen, kurzen Gitarren-Stichen, munter marschierenden Bässen, eingängigen Melodien und einer ordentlichen Portion Party-Spaß im Hintergrund. Laut genug, um zu wissen, dass man mit diesen Jungs einen funky Abend haben kann. Das will den Virgins auch niemand absprechen. Der Nervöse-junge-Männer-Funk der Talking Heads blinzelt durch die eine oder andere Rock-Sequenz, die Zersetzung des Rock’n’Roll mit den Mitteln des David Byrne ist aber Bands wie den Foals vor Monaten schon wesentlich intensiver geraten. Zum Finale demonstrieren die New-York-Hype-Boys mit dem leicht angejazzten Midtempo-Track „Love Is Colder Than Death“, dass abseits des Hauptstroms noch Luft für sie nach oben ist. Die neuen Strokes oder die neuen Rapture werden hier nicht wachgeküsst. Die Virgins verabreichen Aufregung in durchaus homöopathischen Dosen.
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