The Whitest Boy Alive – Dreams
Dreams ist eine Fast-Live-Platte. Gitarre, Bass, Schlagzeug und die Stimme von Super-Erlend 0ye, die so aufreizend müde in den Akkorden hängt wie dereinst bei den Kings Of Convenience (die es auch noch gibt, die aber nur noch eine von mehreren Plattformen des Sängers und Songwriters aus Bergen, Norwegen, sind). Aus dem Stand aufgenommen, ohne Effekte und große Korrekturen, die Produktion verschwindet komplett hinter den Songs. Mit Marcin Oez (DJ „Highfish“, Resident im Berliner WMF-Clubl entwickelte 0ye vor drei Jahren ein Dance-Projekt, das sich nun in Richtung Folk und Pop zurückbildet. Das heißt: Der Rhythmusabteilung juckt’s noch vom Disco-Besuch in den Beinen, der Sänger und Gitarrist hängt schon seinen Melancholiken nach. Der Vermerk für DJs: „Golden Cage“ kannst du wunderbar in ,.Le Freak“ mixen, aber vergiss nicht, vorher die Lichter komplett auszuschalten, sonst steigen sie dir aufs Dach. „Done With You“ lässt sich ganz gut an Televisions „Marquee Moon“ anschließen. Erlend 0ye und Marcin Oez beweisen Feingefühl; sie balancieren zwischen den Stilen, sie spielen keinen Tücken zu viel, dreams ist damit die Altwetterplatte geworden, die Indie- und Discomäuse noch zum nicht für möglich gehaltenen Schulterschluss bewegen wird. Vorerst konkurrenzlos dieses Jahr. VÖ: 4.9.
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