Susie van der Meer – Luciferin
Susie van der Meer hatte vor sechs Jahren mal ein Album veröffentlicht, von dem nicht nur ihre größten Verehrer sagen, dass es wahrscheinlich zu gut für den deutschen Markt war. Weil Susie auch fortan nicht so wollte wie der deutsche Markt, hörte man ein Weilchen nichts von der Sängerin und Songwriterin. Van der Meer hat sich in diesen sechs Jahren an verschiedenen Ideen und Konzepten berauscht, an Soundtracks [lola rennt, meschugge] gearbeitet und mit ihren beiden Arrangeuren, Produzenten und Co-Autoren Ben Lauber und Moses Schneider in transkontinentalen Begegnungen eine Form für das gefunden, was sich angesammelt hatte. Lieder, Sequenzen, Irgendwie-Bühnenmusik und The Love Of The Loop. Manchmal hört sich das alles nach einer Schwergeburt an. Mehrheitlich aber treffen die Songs wie elektronische Seitenhiebe in einer bombastischen Taschen-Oper. Über den Beats von „Chiki“, dem vielleicht stärksten Song des Albums, kreist die Stimme der Susie van der Meer wie eine wiederauferstandene Lydia Lunch. Einen Track weiter gastiert die Sängerin in einem Drama für Piano und Gitarre „Eyes On Me“), mehr Thrill hat’s nie wieder auf luciferin. Gut, dass es für solche Album-Titel hier keinen Punktabzug gibt.
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