Rolling Stones Feat. Ry Cooder & Nicky Hopkins – :: Rock / Pop
Keith kam einfach nicht aus dem Bett, und Brian Jones ließ sich bei den Stones im Mai 1969 ohnehin nur noch sporadisch blicken. Doch das Londoner Olympic Studio war gebucht, weshalb Mick Jagger, Charlie Watts, Bill Wyman und Sessionpianist Nicky Hopkins eben mit Ry Cooder vorliebnahmen. Man improvisierte gemeinsam über spontan erfundene Bluesriffs, wärmte sich mit Elmore James‘ ‚It Hurts Me Too‘ auf und hatte offenbar richtig viel Spaß. Der hörte allerdings dann auf, als Produzent Glyn Johns das Tonband mitlaufen ließ, und verkehrte sich ins absolute Gegenteil, als das Werk im Januar 1972 auch noch der plattenkaufenden Öffentlichkeit offeriert wurde. Sammler, die jeden Seufzer eines – in diesem Fall viel zu leise abgemischten – Mick Jagger besitzen müssen, sollten der Vollständigkeit halber natürlich zugreifen, der Rest der Menschheit dürfte auf Edward mit dem Grinsemund jedoch locker verzichten können. Denn zuallererst wird hier ein Hohelied auf die Monotonie gesungen, bis auf die erwähnte Elmore James-Nummer sucht man Songstrukturen, Tonart- oder Tempowechsel vergebens von kompletten Arrangements ganz zu schweigen. Im Extremfall ‚Blow With Ry‘ hört sich das dann so an: Elf Minuten lang wird ein mäßig inspiriertes Riff genudelt, Cooder und Hopkins dürfen abwechselnd darüber solieren. Klänge aus dem Übungskeller, die lediglich durch Hopkins‘ und Cooders spielerische Klasse vor dem sanften Entschlafen bewahrt werden. Richtig gut an IAMMING WITH EDWARD ist eigentlich nur das Cover-Artwork, leidlich unterhaltsam sind eigentlich nur Mick Jaggers aufrichtige Liner Notes: „Here’s a nice little piece ofshit….“
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