Die Ärzte & Teresa Orlowski


Die Lust an bizarren Sex-Spielen holte die Ärzte ein letztes Mal aus ihrem Grab: Mit Porno-Star Teresa Orlowski drehten sie einen Domina-Cllp zur Abschieds-Single "Bitte, bitte".

Ist der Ruf erst ruiniert, stirbt sich’s gänzlich ungeniert. Die Ärzte, Deutschlands geilste Teenie-Band zucken noch, obwohl sie sich schon vor Monaten offiziell ins Jenseits befördert hatten. „Bitte, bitte, noch ein Lied“ schrien die Fans (und wohl auch die Plattenfirma), und „Bitte, bitte“ heißt denn auch das letzte Doktorspiel der frivolen Combo. Das Domina-Drama, als Maxi ausgekoppelt aus der Studio-LP DAS IST NICHT DIE GANZE WAHRHEIT, war schon vor Monaten zur Veröffentlichung freigegeben, wurde aber durch die Independent-Grabgabe DIE ÄRZTE – FRÜHER bis zum heutigen Tag zurückgehalten. Der Text entblößt die Knaben als perverse Sexsklaven. Etwas subtiler gestaltet sich das Video mit Porno-Mutti Teresa Orlowski („Meine Filme sind billiger und gesünder als ein Puff-Besuch“) in der Hauptrolle. Mit dieser Verpflichtung ging den Ärzten der größte Herz- und Hosenwunsch in Erfüllung. Deutschlands rechtliche Sittenwächter können dennoch ruhig schlafen, denn der feuchte Abgang der Ärzte wird die Kundschaft der Beate-Uhse-Läden weniger befriedigen: „Bitte, bitte“ ist kein Porno, und die beiden auferstandenen Jung-Ärzte lassen sich auch nicht vom Busen des Naturwunders Teresa auf die Couch schubsen. Der Popstar des horizontalen Rock’n’Roll dominiert hier in einer ungewohnten Rolle. Als gestrenge Sittenwächterin und Vorsitzende des Instituts für Zucht und Ordnung im prüden grauen Kostüm versucht sie die Veröffentlichung der Maxi zu verhindern.

Erst am Schluß kommen die Freunde bizarrer Obsessionen auf ihre Kosten. Frau Orlowski gerät ob dieses schönen Liedes völlig außer Kontrolle und in Ekstase, verwandelt sich in eine Lustsklavenfressende Jeanne D’Arc. Farin Urlaub nach dem Dreh: „Endlich sprechen wir auch mal den durchschnittlichen Republikaner-Wähler an“.